Sägekettenöl

Dolmar SägekettenölDie Sägekette läuft bei Kettensägen mit hoher Geschwindigkeit, meist mit mehr als 20 m/s = 72 km/h, über eine Rille im Kettensäge Schwert. Die dabei auftretende Reibung führt zu hoher Wärmeentwicklung und einem starken Verschleiß der beiden Teile. Besonders die Schiene nutzt sich stark ab. Sägekettenöl mindert die Reibung und sorgt daher für einen geringeren Verschleiß.

Das Öl befindet sich in einem separaten Tank. Eine Ölpumpe fördert es während des Betriebs der Kette in die Schiene. Nach Untersuchungen des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik verbrauchen Kettensägen zwischen 0,3 und 0,4 Liter Öl je Betriebsstunde. Ein größerer Verbrauch deutet auf einen Defekt der Ölpumpe hin. Insgesamt werden in Deutschland etwa 8 Tonnen Sägekettenöl im Jahr verbraucht, ein nicht unerheblicher Teil landet auf dem Waldboden.

Mineralische oder pflanzliche Öle

Etwa 60 % des verkauften Sägekettenöls basieren auf Pflanzenöl. Sogenanntes Bio-Kettenöl ist zwischen 15 und 50 Prozent teurer als mineralisches Öl. Der Vorteil der Bio-Öle ist die bessere Umweltverträglichkeit und dass es bei Hautkontakt zu keinen Reizungen führt.

Tests haben außerdem ergeben, dass manche Pflanzenöle technisch den Mineralölen überlegen sind. Kaltgepresstes Rapsöl verringert den Verschleiß deutlich stärker als Kettenöl aus Mineralölen. Aber die Öle neigen oft zum Verharzen.

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Letzte Preisaktualisierung am 19.04.2024 um 21:55 Uhr / Preis kann jetzt höher sein

Speiseöl aus dem Supermarkt ist kein Ersatz

Viele professionelle Anwender greifen aus Kostengründen zu handelsüblichen Speiseölen. Die Haftkraft und die Viskosität sind bei diesen Ölen nicht gewährleistet. Die Haftkraft des Öls sorgt dafür, dass es an der Kette haften bleibt und seine Schmierwirkung über die gesamte Länge des Schwertes entfaltet. Bei langen Schwertern besteht die Gefahr, dass das Öl nicht über die gesamte Schiene verteilt wird.

Viskosität ist das Fließverhalten von Flüssigkeiten. Üblicherweise fließen Öle bei Kälte langsam und zäh und bei Hitze schnell und dünn. Ein dünnes Öl wird von der Kette stärker weggeschleudert als zähflüssiges Öl. Ist das Öl zu fest, kann es sich nicht ausreichend in der Schiene verteilen. Durch die Erwärmung beim Sägen ist eine zu geringe Viskosität das größte Problem.

Biokettenöl enthält daher etwa 2 % ölgelösten Kautschuk, um die Haftung zu verbessern und circa 1 % Acrylcopolymer zum Verdicken des Öls.

Wahl des richtigen Kettenöls

Liqui Moly SägekettenölBei Bio-Kettenöl kommt es auf die Art des Öls an. Raps- und Olivenöl sind deutlich hitzebeständiger als Sonnenblumenöl. Am beständigsten sind heißgepresste raffinierte Öle. Damit sind Sägekettenöle aus Sonnenblumenöl weniger gut geeignet, sie können sich beim Erwärmen durch das Sägen zersetzen.

Im Vergleich zwischen Raps- und Olivenöl spielt auch die Eigenschaft des Verharzens eine große Rolle. Rapsöl neigt nicht dazu sich zu verfestigen, während dies bei Olivenöl geschehen kann. Das Verharzen führt zu einer schwergängigen Kette, die oft erst nach einer aufwendigen Reinigung wieder brauchbar wird.

Wer nur gelegentlich die Kettensäge benötigt, ist mit Mineralöl besser bedient. Diese Öle verharzen in der Regel nie. Bei einem seltenen Einsatz ist die Belastung der Umwelt durch das Öl tolerabel.

Tipps zum Umgang mit Kettenöl

Je länger das Schwert ist, umso wichtiger ist es, ein hochwertiges Öl zu verwenden. Normales Speiseöl ist bei einem kurzen Blatt unproblematisch. Besonders gut geeignet ist Rapsöl da es sowohl hitzebeständig ist als auch nicht zum Verharzen neigt.

  • Ab einer Schwertlänge von 45 Zentimetern ist der Gebrauch von Speiseöl problematisch. Ein hochwertiges Bio-Kettenöl mit Zusätzen welche die Haftung und Viskosität verbessern ist kein Problem.
  • Mineralöle neigen auch bei einem längeren Stillstand nicht zum Verharzen. Es ist daher ratsam, die Kette und die Schiene zuvor zu reinigen und das Bio-Öl aus dem Öltank zu entnehmen.
  • Wer eine Kettensäge selten braucht, aber Wert darauf legt, dass diese immer einsatzbereit ist, sollte Mineralöl verwenden.

Hinweis: In einigen Forsten und in vielen Wasserschutzgebieten besteht eine Pflicht, Bio-Kettenöl zu verwenden. Je nach Gemeinde kann es Bußgelder geben, wenn andere Haftöle verwendet werden.

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