Unter der Bezeichnung Schnittschutzhandschuhe ist ein sehr unterschiedlicher Schnittschutz für die Hände im Angebot. Es gibt recht dünne Ausführungen für den Einsatz in der Küche, die vor Schnitten beim Filettieren schützen. Etwas robustere sind für Schlosser und Schreiner gedacht. Diese beiden Handschuharten haben in der Regel Stahlfäden verarbeitet oder Stahleinlagen. Das Material lässt sich mit einem scharfen Gegenstand nicht zerteilen, bietet aber keinen Schutz vor dem Kontakt mit einer laufenden Kettensäge.
Schnittschutzhandschuhe mit dem Zusatz Forst sind ebenfalls selten mit einem Schutz vor dem Sägeblatt der Kettensäge ausgerüstet. Die notwendigen Schnittschutzeinlagen machen den Handschuh unhandlich, daher gibt es viele unterschiedliche Handschuhe für Waldarbeiter, die keinen Schnittschutz aufweisen. Wer einen Schutz der Hände vor Kettensägen sucht, braucht daher Kettensägen-Schutzhandschuhe, die nach EN 381-7 zugelassen sind.
Handschuhe nach EN 381-7
Die Euro-Norm EN 381 legt die Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung für Benutzer von handgeführten Kettensägen fest, der Unterpunkt 7 befasst sich mit Handschuhen. Um es deutlich zu sagen, Schnittschutzhandschuhe, die nicht dieser Norm entsprechen, bieten in der Regel absolut keinen Schutz vor einer laufenden Kettensäge. Niemand sollte sich vormachen, dass Handschuhe, die vor Schnitten durch Küchenmesser schützen, einer Kettensäge standhalten können.
Die Norm unterscheidet zwischen verschiedenen Formen und Schnittschutzklassen. Letztere sind auf die Geschwindigkeit der laufenden Kette am Sägeblatt ausgelegt.
Hinweis für Linkshänder: Die Norm sieht nur einen Schutz der linken Hand vor und schreibt keinen Schnittschutz für die rechte Hand vor. Wer die Säge mit der linken Hand führt, hat bei den meisten Handschuhen keinen ausreichenden Schnittschutz.
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Unterschiede und Formen von Kettensägen-Schutzhandschuhen
Die gesamte Norm EN 381 legt fünf Schutzklassen 0 – 4 fest. Die Schutzausrüstung jeder Klasse bietet nur Schutz vor dem laufenden Sägeblatt, das mit einer genau festgelegten Höchstgeschwindigkeit läuft. Ein Handschuh der Klasse 0 bremst eine Sägekette, die sich mit höchstens 16 m/s bewegt. Schutzkleidung der Klasse 1 kann Ketten die sich mit 20 m/s bewegen bremsen, in der Klasse 2 sind es 24 m/s, in der Klasse 3 28 m/s und in der Klasse 4 32 m/s.
Wichtig: Benzin Kettensägen haben einen größere Kettengeschwindigkeit als 20 m/s. Die meisten Schutzhandschuhe schützen nur bis zu dieser Geschwindigkeit, da größerer Schutz den Handschuh sehr unbequem macht und die Beweglichkeit einschränkt.
In der Kleidung sind üblicherweise lange feste Fäden, die lose liegen, eingearbeitet. Diese Fäden nimmt die Kette mit, was zum Blockieren der Säge führt. Wenn eine Sägekette, die sich mit mehr als 20 m/s bewegt, auf eine Schutzschicht der Klasse 1 trifft, bremsen die Fasern die Kette oft nur kurzfristig. Sie weisen eine zu geringe Festigkeit auf, um die Kraft der Kettensäge zu bremsen. Manchmal bewirkt der Kontakt, dass die Säge langsamer läuft, es kann aber auch zu einem Reißen der Fäden kommen und einem schnellen unkontrollierten erneuten Anlaufen der Säge.
Die Norm sieht die Formen A und B für die Handschuhe vor. Schnittschutzhandschuhe der Form A sind 5-Fingerhandschuhe. Vorgeschrieben ist, dass der Bereich zwischen Handgelenk und Fingern (Handrücken) der linken Hand geschützt ist.
Die Form B sind Fingerhandschuhe oder Fäustlinge. Der Schutz erstreckt sich über Handrücken und Finger der linken Hand.
Hinweis: Der Daumen ist bei beiden Formen ungeschützt.
Einsatz und Pflege der Handschuhe
Der Schutz basiert auf losen Fasern, die sich bei Kontakt mit der Säge um die Sägekette winden. Alles was die Fasern verfestigen könnte beeinträchtigt den Schutz. Dazu gehören auch zusätzliche Handschuhe, die unter oder über den Schnittschutzhandschuhen getragen werden. Selbstverständlich darf auch niemals eine Beschädigung im Bereich der Schutzzonen repariert werden.
Die meisten Hersteller liefern Reinigungs- und Pflegemittel mit oder haben solche im Programm. Andere Produkte als die vom Hersteller empfohlenen, können die Fasern verkleben und den Schnittschutz unwirksam machen.
Das ist beim Kauf zu beachten
Das Produkt muss einen Hinweis auf die EN 381-7 (Kettensägen Schnittschutz) und die Schutzklasse enthalten. KWF oder FPA Symbole haben im Hinblick auf den Schnittschutz wenig Bedeutung, da diese Zeichen lediglich die Eignung für die Forstwirtschaft bestätigen.